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The Girl Before

Titel: The Girl Before

Autor/In: J. P. Delaney

Verlag: Penguin

Genre: (Psycho) Thriller

Seitenzahl: 397

Bewertung: 5/5

 

 

 

Inhalt:

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Manchmal glaube ich, dass dieses Haus mich beobachtet. Etwas muss hier geschehen sein. Etwas Schreckliches.

Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr.


Da ich ja sehr gerne Thriller lese und mich auch sehr für Horror und Grusel interessiere, ist es sehr schwer, mir wirklich Angst einzujagen. In meinem Leben habe ich schon unzähliche Horrorfilme gesehen und Gruselgeschichten gelesen, da wird es doch so ein popeliger Thriller nicht schaffen, mich paranoid zu machen!

 

Falsch!

Ich erlebe es sehr selten, dass ich bei Büchern Angst empfinde, aber dieses hier hat es geschafft!

Beim Lesen hatte ich permanent Gänsehaut und ich konnte nicht anders, als mich das ein oder andere Mal umzusehen, nur um sicher zu gehen, dass ich noch allein bin.

Es wurde "nur" ins Thriller-Genre gestellt, was ich fast schon absurd finde, denn es sollte auf jeden Fall als Psychothriller eingestuft werden.

 

Zur Geschichte, läasst sich sagen, dass es mich von Anfang an mitgerissen hat.

Es fängt damit an, dass die Protagonistin aus der Vergangenheit (Emma) ein paar Wohnungen mit ihrem Freund Simon erkundet. Alles Fehlschläge, bis sie zu besagtem Haus Folgate Street 1 kommen. Es scheint alles perfekt zu sein: hochmodern, so sicher wie es nur geht und sogar recht günstig. Währen da nur nicht diese komischen Regeln, die mit dem Mietvertrag kommen. Und was soll dieser Fragenkatalog, den Emma ausfüllen muss, um als Mieterin überhaupt in Frage zu kommen?

 

Schon ab da merkt man, dass mit dem Haus und dementsprechend auch dem Vermieter etwas nicht stimmt.

Auch, als es zum ersten Treffen mit ihm kommt, spürt man als Leser, dass da etwas im Busch ist.

 

Die Geschichte springt immer von Kapitel zu Kapitel zwischen den beiden Hauptcharakteren hin und her. Jane ist nach Emma selbst Mieterin von Folgate Street 1 und auch bei ihr beginnt es ähnlich wie bei Emma.

Man bemerkt als Leser schnell, dass sich manche Punkte in den beiden Geschichten nicht nur ähneln, sondern auch so ziemlich gleich verlaufen.

Je länger man liest, desto gefangener scheint man selbst in der Geschichte zu sein.

Ich habe mit den Charakteren gebangt und noch schlimmer: Ich habe ihnen wirklich vertraut.

Delaney schafft es, dass man sich irgendwann nicht mehr sicher ist, wem man denn überhaupt vertrauen kann, denn kaum hat man einem Charakter sein Vertrauen geschenkt, passiert etwas, das ein komplett anderes Licht auf diese Person bringt.

 

Ich habe ja schon gesagt, dass ich sehr viele Thriller lese und mitlerweile habe ich den Dreh raus, wenn es darum geht, herauszufinden wer denn eigentlich der Schudige ist. Nicht bei diesem Buch. Bis zum Schluss habe ich einem anderen Charakter die Schuld gegeben, bis dann zum Schluss aufgelöst wurde, wer der Täter ist. Ich war, gelinde gesagt, sehr überrascht, obwohl es ziemlich logisch war.

 

Ich könnte ewig über dieses Buch reden, doch eine Sache muss ich noch einmal ganz besonders hervorbringen:

Erinnert ihr euch, dass ich etwas von einem Fragekatalog erzählt habe?

Während der Geschichte, also vor fast jedem Kapitel, findet man eine Frage aus diesem Fragenkatalog und je länger man iest, desto komischer werden die Fragen. Meiner Meinung nach geht es jedoch hauptsächlich um eines: Moral.

Diese Fragen sind so gestellt, dass es kein 'richtig' oder 'falsch' gibt. Es sind Fragen, die einen Nachdenken lassen und einem manchmal echt Gänsehaut bereiten.

 

Folgate Street 1 scheint genau zu wissen, was im Leben von Emma und Jane abläuft und zwar mehr, als es mit der hochmodernen Technologie eigentlich möglich ist.

Würdet ihr in ein Haus ziehen, das euch sagt, wie viele Kalorien ihr noch zu euch nehmen dürft? Oder das euren Blutdruck beim Betreten misst?

Würdet ihr, für den richtigen Preis, in einem Haus beherrscht von Sterilität leben wollen, dass euer Leben komplett beherrscht?

 

Also ich persönlich, hätte schon einen Rückzieher gemacht, als es zu den komischen Fragenkatalog gekommen ist.

Aber ich bin ja auch (zum Glück) nicht die Protagonistin eines Psychthrillers.

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