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Scherben Paradies


Titel: Scherben Paradies

Autor/In: Inge Löhning

Verlag: Arena

Genre: Thriller

Seitenzahl: 254

Bewertung: 3,5 / 5

 

 

 

Inhalt:

Sandra hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf: Seit ihre alkoholabhängige Mutter zu Hause ausgezogen ist, kümmert sie sich alleine um ihre kleine Schwester Vanessa. Alles geht gut, bis Sandra sich Hals über Kopf in ihren jungen Klassenlehrer verliebt. Ohne es zu ahnen, macht sie sich damit zur Konkurrentin und löst eine Welle des Hasses bei ihren Mitschülern aus, die immer unkontrollierbarer wird.


Bevor ich mit der eigentlichen Rezension anfange, habe ich eine Frage an euch, die auch irgendwie mit dem Buch zusammenhängt:

Kennt ihr die "Teacher Crush Community" in den diversen Social Media?

Falls nein, dann erkläre ich euch kurz, was das ist.

Also, die "Teacher Crush Community" (kurz TCC) ist genau das, was man denkt.

In der TCC sind ein haufen Schüler (größtenteils weiblich), die über ihren teacher crush schreiben, also einen Lehrer, der ihnen... nun ja... sehr gefällt. Man muss sich das mal in seinem ganzen Ausmaß vorstellen: Im Internet, auf öffentlichen Websites posten Schülerinnen Geschichten in denen sie versuchen, ihre Lehrer zu verführen. Dabei handelt es sich um Jugendliche im Alter von 13 - 17 Jahren, die auf Männer stehen, die nicht nur das dreifache Alter haben, sondern auch meistens noch verheratet sind und Kinder haben. Und natürlich beklagen sich besagte Schülerinnen darüber, wie unglücklich sie doch sind weil sie so unglücklich verliebt sind.

 

Jetzt fragt sich der Ein oder Andere, warum ich mich denn auf solchen komischen Seiten herumtreibe, aber ich habe eine (relativ) gute Erklärung.

Manchmal, wenn mir wirklich langweilig ist, sehe ich mir auf Youtube gerne solche "Cringe" Zusammenschnitte an.

Und bei einer Playlist, war eine Video dabei, dass sich eben um diese TCC gedreht hat. Und da bin ich eben neugierig geworden. Ich, als Wanna-Be-Psychologin, die gerne nach Freud analysiert, hab natürlich ein Interesse an jungen Mädchen, die sich nach älteren Männern sehnen.

So bin ich dann schließlich auf Tumblr gelandet und habe mir ein bisschen angesehen, was dort abgeht.

 

Kurz nachdem ich dann diese Community entdeckt hatte, habe ich mir das Buch hier gekauft.

 

Dabei geht es ja ebenfalls um ein Mädchen, dass sich furchtbar in ihren Lehrer verliebt. Die Hauptperson ist jedoch nicht dieses Mädchen, sondern Sandra, ebenfalls Schülerin des Lehrers. Dieser zeigt ein ungewöhnliches Interesse an Sandra und macht sie somit automatisch zum Opfer, denn nun ist sie eine Konkurrentin in Sachen Liebe, ohne es wirklich zu

wissen.

 

Am Anfang hat es mich wirklich etwas Zeit gekostet, in das Buch und die Geschichte hinein zu kommen. Und da es ja nicht mal 300 Seiten sind, war die Hälfte des Buches rum, bevor ich überhaupt in die Geschichte eintauchen konnte.

Ich muss zugeben, dass mir dieses Thema etwas unangenehm ist. Normalerweise finde ich es ja gut, wenn ich mich in etwa mit den Charakteren eines Buches und der Situation indentifizieren kann, doch hier wollte ich das unbedingt vermeiden. Doch das ging leider nicht und deshalb hatte ich unfreiwillig beim Lesen die ganze Zeit Bilder von meinen eigenen Lehrern im Kopf und lasst mich euch sagen, dass das alles Andere als schön war.

 

An sich hat mich auch Sandras Lebenslage nicht in der Art berührt, wie es die Autorin bestimmt beabsichtigt hat.

Ich finde einfach, dass ein Mensch in solchen Situationen anders reagiert. Manchmal fand ich Sandra auch einfach total nervig. Sie nagt am Hungerstuch. Hat eine kleine Schwester, die sie versorgen muss. Sie ist einfach auf Hilfe angewiesen, doch wenn Leute ihr hefen wollen, lehnt sie alles strickt ab. Sie sagt auch irgendwann, dass sie keine Almosen braucht, was doch total falsch ist. Natürlich braucht sie Almosen und in ihrer Lage würde ich alles annehmen, was ich bekommen kann.

 

Und was mich am meisten aufgeregt hat, ist nichts neues. Wie manche bestimmt wissen, stellen sich bei mir alle Haare auf, wenn ein Liebespaar im Teenageralter von der "Liebe ihres Lebens" sprechen und sagen, dass sie "niemals mehr ohne den Anderen leben können". Ich persönlich, könnte da kotzen!

Auch hier war es der Fall, dass Sandra sich so in ihrer Beziehung verliert, dass Nils anscheinend ihr einziger Grund zu leben geworden ist. Das soll warscheinlich total romantisch sein, mich nervt das nur wie nichts Anderes.

 

Schlussendlich war das Buch jedoch bei weitem nicht schlecht, aber auch nicht gut, deshalb kommt die Bewertung zustande

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